Grasser Racing holt den ersten Lamborghini Sieg in den Ardennen
24hSPA 2025 Overall Podium:
P1 #63 Mirko Bortolotti, Luca Engstler, Jordan Pepper
P2 #96 Sven Müller, Patric Niederhauser, Alessio Picariello
P3 #51 Alessio Rovera, Vincent Abril, Alessandro Pier Guidi
Es war ein fast historischer Moment in Belgien: Bei bestem Rennwetter in den Ardennen holte Lamborghini endlich den ersten Sieg des größten GT3 Langstrecken-Rennens. Nach einem spannenden Rennen triumphierte das GRT – Grasser Racing Team mit Mirko Bortolotti, Jordan Pepper und Luca Engstler.
Der Huracan GT3 EVO2 von Lamborghini (GRT – Grasser Racing Team) sicherte sich den langersehnten Sieg in den Ardennen, dem weltweit größten GT3-Rennen. Das Team überquerte die Ziellinie nach 549 Runden mit exakt 8,7 Sekunden vor dem 2. Platzierten Rutronik Racing Porsche 911 GT3R #96. Der Lamborghini, der von Platz 10 gestartet war, etablierte sich in der ersten Rennhälfte an der Spitze und zeigte am Sonntagmorgen seine überragende Performance. Obwohl der Sieg nicht allein von der Geschwindigkeit abhing, war das Grasser Racing Team besonders bei steigenden und hohen Temperaturen klar im Vorteil. Trotz eines kritischen Moment an der Box, bei dem das Team rund fünf Sekunden verlor, konnte Mirko Bortolotti den knappen Vorsprung von 0,8 Sekunden auf der Kemmel Straight halten und sich schließlich im Verkehr um 8,7 Sekunden absetzen. Für Jordan Pepper und Mirko Bortolotti war es ein sehr emotionaler Sieg, da beide über viele Jahre auf diesen Erfolg hingearbeitet hatten.
IGTC-Spitzenreiter und Gesamt-Zweiter: Porsche sicherte sich den zweiten Platz in der Gesamtwertung mit dem Team Rutronik Racing (Sven Müller, Patric Niederhauser und Alessio Picariello) und führte damit die Klassifizierung der Intercontinental GT Challenge (IGTC) an. Das Porsche-Team zeigte eine starke Leistung und nutzte eine Full-Course-Yellow-Phase strategisch für einen Boxenstopp, um die Führung zu übernehmen, auch wenn sie einen anderen Stintplan als die Rivalen hatten. Alessio Picariello wurde zudem mit der Paul Frère Trophy als bester belgischer Fahrer ausgezeichnet.
Der #51 AF Corse – Francorchamps Motors Ferrari (Alessandro Pier Guidi, Alessio Rovera, Vincent Abril) erkämpfte sich nach einem technischen Problem in der zweiten Stunde, das ihn auf Platz 65 zurückwarf, einen beeindruckenden dritten Platz. Der von der Poleposition aus gestarteten Garage 59 Mc Laren wurde nach einem turbulenten Rennen am Ende auf Position 6 abgewunken.
BMW konnte nach zwei 24-Stunden-Siegen in Folge das Podium in Spa nicht erreichen. Das Team ROWE Racing mit Raffaele Marciello, Jesse Krohn und Augusto Farfus, das nur eine Woche zuvor das ADAC Ravenol 24h Nürburgring gewonnen hatte, belegte nach einer Streckenlimit-Verletzung und einer 30-Sekunden-Zeitstrafe in der letzten Stunde den fünften Platz in der Gesamtwertung, wurde aber als Vierte und Fünfte in der IGTC-Klassifizierung geführt. Trotzdem bleibt BMW an der Spitze der Herstellerwertung der IGTC. Augusto Farfus führt nun allein die Fahrerwertung der IGTC an.
Mercedes-AMG zeigte zwar das Tempo, hatte aber nicht das nötige Glück. Das beste Fahrzeug, Mann-Filter, landete nach einer Durchfahrtsstrafe auf dem zehnten Platz, während der #17 GetSpeed-Wagen über Nacht aus den Top Drei ausschied. Immerhin holte Winward Racing mit der #81 P2 im Bronze Cup und der Crowdstrike by SPS AMG GT3 stand auf P3 in der Pro-Am Wertung.
Gold Cup: Verstappen.com Racing (Aston Martin) mit Thierry Vermeulen, Chris Lulham und Harry King sicherte sich den Sieg nach einem späten Reifenschaden beim führenden McLaren. Thierry Vermeulen betonte die „Verstappen-Denkweise“, immer das Gesamtbild im Auge zu behalten.
Silver Cup: Walkenhorst Motorsport (Aston Martin) erzielte einen emotionalen Sieg mit dem #35 Aston Martin, gefahren von Romain Leroux, Mateo Villagomez und Oliver Söderström. Das Team hatte zuvor sein Pro-Fahrzeug nach einem Unfall in der Superpole zurückziehen müssen, was diesen Sieg besonders süß machte.
Bronze Cup: Kessel Racing (Ferrari) triumphierte mit dem #74 Ferrari von Dustin Blattner, Dennis Marschall, Conrad Laursen und Zacharie Robichon, der auf den 15. Gesamtrang fuhr. Dustin Blattner hob die „sehr saubere“ und erfolgreiche Strategie des Teams hervor.
Pro-Am: AV Racing by Car Collection (Porsche) gewann mit dem #29 Porsche. Für den Lokalmatador Fabian Duffieux, der acht Kilometer von der Strecke entfernt geboren wurde und dessen erster Studentenjob auf einem Bergungsfahrzeug hier war, war dieser Sieg besonders emotional und die Erfüllung eines Traums.
Coupe du Roi: Porsche wurde als erfolgreichster Hersteller über alle Klassen hinweg ausgezeichnet.
180.000 Zuschauer sahen über alle Tage verteilt die 77. CrowdStrike 24 Hours of Spa vor Ort, ein rießen erfolg für die SRO und nur 60.000 Zuschauer weniger als beim Eifelklassiker eine Woche zuvor. Während also Lamborghini seinen historischen Sieg feierte, planen die Rivalen mit Sicherheit bereits ihre Revanche,.
Weiter geht es in der Intercontinental GT Challenge vom 12. bis 14. September mit den Suzuka 1000km.
Photo © GT World Ch EU / JEP / Chris Lazenby